Zum Schlachtfest eiskalt zerlegt worden

Nach dem vorverlegten Punktspiel gegen Fluorn herrscht irgendwie Ratlosigkeit beim Gastgeber. Völlig unerwartet, vom Spielverlauf her auch unnötig, steht nun eine 0:3 Pleite zu Buche. Im Vergleich zur Vorwoche zeigte man sich zunächst spielerisch verbessert, nur fehlte anfangs die Durchschlagskraft in der Offensive. Überraschend geriet man dann nach 20 Minuten in Rückstand und dies recht leichtfertig. Nach einem Einwurf marschierte ein Gästespieler an der Außenlinie entlang und schloss ins kurze Eck ab. Genügend einheimischen Geleitschutz hatte er in dieser Situation zumindest. In der Folge blieb der SVH bestimmend und hatte seine Möglichkeiten zum Ausgleich. In der engeren Auswahl sind hierbei Dennis Cammerer und Patrick Wahl mit drei Hundertprozentigen bis zur Halbzeit. Nach der Pause wurde der SVH durch Umstellungen drückender und spielte sich gute Chancen heraus. Cammerer vergab diesmal aus kurzer Distanz und Julian Koesling fehlte das Glück per Kopf. In der Offensive scheiterte oftmals der finale Pass und hinten schien man den Gast im Griff zu haben.
Nach 62 Minuten folgte jedoch mit dem zweiten Gegentor der nächste Nackenschlag. Nach einem eigenen Einwurf spielte man dem Gegner den Ball in die Füße und dieser ließ sich nicht zweimal bitten.
In der noch verbleibenden Zeit wurde nochmals alles versucht die drohende Niederlage abzuwenden. Doch in der Summe war der Gegner in diversen Situationen näher am dritten Tor, als der SVH am Anschlusstreffer. Hinten war die Mannschaft an diesem Tage einfach viel zu offen, spielte oftmals undiszipliniert und somit folgte in der Schlussphase dann mit dem Schlusspunkt die Demütigung. Im Mittelfeld wurde der Ball vertändelt und in der anschließenden Drei-zu-Eins-Situation war auch Rückhalt Benni Münst chancenlos.

Im Einsatz: Münst – Müller(60. Akbal) – Widmann – Hagen – Wahl – Braasch – Cammerer – Steinwandel – Koesling – Widmann – Nikolic

Am Sonntag führt eine kurze Anfahrt nach Oberndorf zur Tabellenspitze. Entgegen den Worten der Lokalpresse denkt man bei diesem Gegner nicht auf Anhieb an Mannschaften wie Real Madrid oder Manchester United. Oberndorf liegt im Kreis Rottweil und spielt mit ihrer ersten Mannschaft in der Kreisliga B1. Beachtenswert sind allerdings ihre Ambitionen an frühere Bezirksligazeiten anzuknüpfen. Ein neuer Trainer und einige Rückkehrer im Spielerkreis machen das Team zum Meisterschaftsfavoriten. Der Gegner ist offensiv ein Aushängeschild der Liga und kann somit auch spielerisch dem SVH den Zahn ziehen. Wenn man diesen Gegner zur Entfaltung kommen lässt, dann zappelt ´s in des Gegners Netz. Wäre der SVH also besser beraten die Punkte am grünen Tisch kampflos abzugeben? Natürlich nicht! Der SVH sollte die verwelkten Blumen der Vorsaison endlich entsorgen und sich seiner Situation stellen. Man steckt im hinteren Teil der Tabelle und spielt zuvorderst erst gegen den Abstieg, muss sich seine Sporen also verdienen. Gegnern wie Oberndorf muss mit einem guten Stellungsspiel, Laufarbeit und Kampf begegnet werden. Da heißt es von der ersten bis zur letzten Sekunde hellwach und reaktionsschnell zu sein. Gelingt es einige Schlüsselpositionen auszuschalten, ist auch dieser Gegner verwundbar. Mit der Unterstützung der derzeit leidenden SVH-Anhänger, wird das Team die entsprechende Leidenschaft auf den Platz bringen. Emotionen werden dann vorprogrammiert sein.