Verfolger geht auf Distanz

Der VfB Bösingen war nah dran für Schlagzeilen zu sorgen, am Ende blieb ihm aber mit 1:2 die Rolle des Unterlegenen. Der SVH zeigte sich zu Beginn wacher und hatte zwei gute Möglichkeiten in Führung zu gehen. Nach zehn Minuten war die Drei-Sturm-Überraschung jedoch schon wieder verebbt und der heimische VfB kam immer besser ins Spiel. Die Kreativabteilung beider Teams war daraufhin bemüht ihre jeweilige Sturmreihe in Szene zu setzten, doch der zündende Pass fehlte auf beiden Seiten. So zeigten Mitte der ersten Hälfte mal beide Torhüter, dass sie durchaus für weite Abschläge sorgen und für ein Zusammenspiel auch auf ihre zwanzig Mitspieler verzichten können. Nach einer halben Stunde reagierte die SVH-Bank auf die gegnerischen Offensivbemühungen und beendete das Stürmerexperiment. Ein Hauch von Profifußball... Bis zum Ende der ersten Hälfte brachte dann der VfB mehr Gefahrengut auf das Tor, trotzdem ging es torlos Richtung „Heizraum“. Die zweite Halbzeit versprach dann mehr Spannung, auch weil beide Mannschaften bemüht waren ihren bibbernden Anhängern etwas zu „Klatschen“ zu bieten. Dieses Vorhaben gelang prompt: In der 52. Spielminute ging ein VfB-Akteur im Strafraum zu Boden und nach kurzer Sichtprüfung entschied der Schiri berechtigterweise auf Elfmeter. Benni Münst hatte trotz Fingerspitzenkontakt keine Abwehrchance gegen den gut getretenen Elfer von Christian Müller. Wäre es interessant zu wissen, dass dieser bereits am Samstag in der Landesliga im Einsatz war? Im Nachhinein, Nein! Anstatt in Schockzustand zu verfallen, glich Mladen Nikolic fünf Minuten später aus. Stark abseitsverdächtig umkurvte er den gegnerischen Torhüter und schob am kurzen Eck ein. Da man nun bereits das Eckige gefunden hatte, nutzte selbiger neun Minuten später die VfB-Lethargie zum Siegtreffer. Nikolic sorgte per Doppelpack, auf Zuspiel von Mari Widmann, für ein weiteres Erfolgserlebnis. Der VfB gab sich keinesfalls geschlagen und sorgte mit teilweise gutem Kurzpassspiel in der Schlussviertelstunde weiter für Spannung. Dies ermöglichte dem SVH Kontermöglichkeiten, die effektiv ausgespielt bzw. abgeschlossen, in Tore umgemünzt hätten werden müssen. Sei’s drum, die Punkte gehen nach Harthausen, die VfB-Kasse klingelte und mindestens eine Person konnte lächelnd den Heimweg antreten. Die nächste Woche kann zur Regeneration genutzt werden, der SVH hat spielfrei. Die in den wenigen Wochen bereits so gewohnte Tabellenführung ist allerdings in Gefahr, da Horgen mit einem Punktgewinn vorbeiziehen kann. Weniger schmerzhaft, da der Fokus des SVH in eine andere Tabellenregion zielen sollte.

Im Einsatz: Münst – Lehmann - Cammerer - Braasch – Koesling – Friedrichs – Widmann – Widmann – Nikolic – Friederichs D.(89. Fischer A.) – Rapp(29. Steinwandel)